Arunachala

Arunachala, Sri Ramana Maharshi, Lord Shiva

Der Berg Arunachala von Westen aus betrachtet

Der heilige Berg Arunachala, welcher der Überlieferung gemäß die Manifestation von Lord Shiva ist, liegt im indischen Bundesstaat Tamil Nadu in der Stadt Tiruvannamalai. Für viele Meditierende stellt der Berg Arunachala (der Berg der Morgenröte) ein Symbol für tiefen inneren Frieden und völlige Befreiung aus der Tyrannei des nahezu ununterbrochen Denkzwangs dar.

Arunachala bei Sonnenaufgang

Arunachala bei Sonnenaufgang während einer Umrundung

Viele Inder (und auch Pilger aus anderen Teilen der Erde) umrunden den Arunachala – oftmals barfuß – im Rahmen ihrer Sadhana (=spirituelle Praxis), um dadurch der Befreiung näher zu kommen.

Arunachala bei Sonnenaufgang von Süden gesehen

Arunachala bei Sonnenaufgang von Süden aus gesehen.

 

Auch der Heilige Sri Ramana Maharshi empfahl den zu ihm kommenden Suchern die Umrundung des Arunachala (Tamil: Girivalam) als sehr effektive spirituelle Übung. Er selbst hat den Berg Arunachala als seinen Guru bezeichnet und hat den Berg Arunachala bzw. Tiruvannamalai nie mehr verlassen, nachdem er am 1. September 1896 im Alter von 16 Jahren dort nach einer dreitägigen Reise angekommen war.

Jetzt

University of Maryland; College Park, Maryland, USA

18. Oktober 1975

Rede von Sri Chinmoy

Now – Jetzt. „N“ repräsentiert Notwendigkeit. „O“ repräsentiert Einssein (Oneness). „W“ repräsentiert wann. Wann müssen wir die höchste Notwendigkeit, unser bewusstes, konstantes und untrennbares Einssein mit dem Absoluten Supreme zu entdecken, fühlen? Jetzt! Jetzt ist die Zeit zu sehen, jetzt ist die Zeit zu fühlen, jetzt ist die Zeit zu handeln, jetzt ist die Zeit zu werden. Jetzt ist die Zeit zu entdecken, was wir ewig sind.

Was sollen wir sehen? Schönheit innen, Schönheit außen.

Was sollen wir fühlen? Frieden im Innen, Frieden im Außen.

Wie sollen wir handeln? Liebe das Wirkliche im Menschen: Gott. Diene dem Wirklichen in Gott: dem Menschen.

Was sollen wir werden? Gottes vollkommene Instrumente.

Was sollen wir entdecken? Gottes Stille-Vision und Gottes Klang-Wirklichkeit.

Falls wir bis jetzt im Körper-Bewusstsein gelebt haben, ist jetzt die Zeit für uns gekommen, einen neuen Platz zum Leben zu finden. Ab jetzt wollen wir im Vitalen leben, in dem Vitalen, welches erschafft, und nicht in dem Vitalen, welches zerstört. Falls wir bis jetzt im Vitalen gelebt haben, ist jetzt die Zeit für uns gekommen, einen neuen Platz zum Leben zu finden. Ab jetzt wollen wir im Verstand (Mind) leben, in dem Verstand, welcher glaubt, und nicht dem Verstand, der ungläubig ist. Falls wir bis jetzt im Verstand gelebt haben, ist jetzt die Zeit für uns gekommen, einen neuen Platz zum Leben zu finden. Lasst uns ab jetzt im Herzen leben, in dem Herzen, welches sich ausdehnt, und nicht in dem Herzen, welches sich zusammen zieht. Wenn wir bis jetzt im Herzen gelebt haben, ist jetzt die Zeit für uns gekommen, einen neuen Platz zum Leben zu finden. Lasst uns ab jetzt in der Seele leben, in der Seele, die sich nach der Manifestation Gottes-Wirklichkeit auf Erden sehnt, und nicht in der Seele, die sich nicht um die Manifestation der Gottes-Wirklichkeit kümmert.
Falls wir bis jetzt in der Seele gelebt haben, ist jetzt die Zeit für uns gekommen, einen neuen Platz zum Leben zu finden. Lasst uns ab jetzt im Höchsten Gott leben: in dem Höchsten Gott, der uns sagt, dass Er uns genau so braucht, wie wir Ihn brauchen, und nicht in dem Höchsten Gott, der uns sagt, dass Er uns nicht braucht, während wir Ihn sehr wohl brauchen. Denn in der Tat sagt der wirkliche Höchste Gott dem Sucher, dass Er ihn unendlich mehr braucht als der Sucher Gott braucht. „Wie ist das möglich?“ fragt der Sucher. Gottes unmittelbare Antwort ist sowohl göttlich einfach als auch höchst überzeugend. Er sagt dem Sucher, dass sich der Sucher leider manchmal mit Furcht, Zweifel, Sorgen, Eifersucht, Unsicherheit und anderen ungöttlichen Kräften anfreundet. Daher ist es dem Sucher nicht möglich, sich stets der unendlichen Wahrheit bewusst zu sein, die ihm innewohnt. Es ist ihm nicht möglich, sich seines unendlichen Potentials, seiner unendlichen Möglichkeiten und seiner unendlichen Unvermeidlichkeiten bewusst zu sein. Der Sucher weiß nicht, was er eigentlich ist.

In Gottes Fall ist es jedoch so, dass Er, gerade weil Ihm Unendlichkeit, Ewigkeit und Unsterblichkeit stets zu Verfügung stehen, weiß, was der Mensch eigentlich ist. Der Mensch ist das Herz der Unendlichkeit, der Mensch ist der Atem der Ewigkeit, der Mensch ist das Leben der Unsterblichkeit.

Jetzt ist die Zeit für jeden aufrichtigen Sucher, einen ewig anhaltenden Durst und Hunger nach Gott zu entwickeln. Mit seinem ewig anhaltenden Durst und Hunger nach Gott auf der Erde wird er transzendieren, was er nicht ist: Unwissenheits-Nacht. Und mit seinem ewig anhaltenden Durst und Hunger nach Gott im Himmel wird er zur Erde herabsteigen, um Gott-Erfüllung im Leben und Gott-Vollkommenheit im Leben anzubieten.

Im Laufe der Jahrhunderte hatte jeder spirituelle Meister der höchsten Stufe etwas Einmaliges anzubieten. Vor viertausend Jahren bot Sri Krishna seine höchste Botschaft der Menschheit, der gesamten Welt an: „Immer wenn das Dharma, der Kodex der inneren Welt, verfällt und Gottlosigkeit die Oberhand gewinnt, wird Er (Gott), das Unendliche Bewusstsein, sich in menschlicher Form inkarnieren, um die ungöttlichen Neigungen in uns zu transformieren und die Göttliche Wirklichkeit in uns zu erfüllen“.

Dann stieg Lord Buddha vor zweitausendfünfhundert Jahren mit einer sehr besonderen Botschaft herab: „Der Mittlere weg. Schwelge nicht in den Vergnügungen der Sinne, und ziehe dich aber gleichzeitig nicht in die Askese zurück: weder Sinnes-Befriedigung noch Kasteiung der Sinne. Jeder Sucher muss die Balance finden, indem er dem Mittelweg folgt. Die Transformation unseres niederen Selbst und die Manifestation unseres höheren Selbst müssen zu ein und derselben Zeit geschehen, jedoch ohne seine Zuflucht in die Sinnes-Befriedigung oder in die Kasteiung der Sinne zu nehmen“. Dies war die Botschaft Buddhas.

Vor zweitausend Jahren kam Christus, der Erlöser in die Erdarena herab. Seine höchste Botschaft lautete: „Ich bin der Weg, Ich bin das Ziel.“ Hier bedeutet „der Weg“ Strebsamkeit, und „das Ziel“ bedeutet Erlösung. Es geschieht durch Strebsamkeit, dass man schließlich die höchste Erlösung erhält. Die heutige Strebsamkeit verwandelt sich in die morgige Erlösung.

 

Ich möchte einen weiteren spirituellen Meister der höchsten Kategorie erwähnen. Sein Name war Sri Chaytania. Seine Botschaft war Reinheit und Liebe – Reinheit in der Liebe, Liebe in der Reinheit. Wenn man Reinheit in der Liebe und Liebe in der Reinheit erreicht, dann genießt man auf göttliche Weise Wonne, welche unsere Quelle ist, unsere ewige (beständige) Quelle.

Vor Tausenden von Jahren boten die vedischen Seher der ehrwürdigen Vergangenheit eine bedeutende Botschaft an: „Aus der Wonne kamen wir ins Dasein, in die Wonne wachsen wir hinein, am Ende unserer Reise werden wir uns in die Wonne zurückziehen.

Sri Ramakrishna kam mit einer äußerst bedeutenden Botschaft. Seine Botschaft an die Menschheit lautete: „Weine, weine wie ein kleines Kind nach seiner Mutter. Das Herz eines Kindes kann leicht die Liebe, das Mitleid, die Göttlichkeit und die Unsterblichkeit der Mutter erobern. Weine, weine wie ein Kind, wie ein unschuldiges Kind. Die Höchste Mutter kann nicht anders als dir die Erleuchtung der höchsten Höhe zu gewähren.

Dann kam Sri Aurobindo mit seiner Botschaft des göttlichen Lebens, der Botschaft von der Transformation der Natur. Hier auf der Erde muss der physische Körper transformiert werden, hier auf der Erde muss die Botschaft des Göttlichen manifestiert werden. Die Transformation der menschlichen Natur, die Reinigung all seiner Glieder muss hier auf der Erde geschehen, so dass die Unsterblichkeit den ihr gebührenden Platz in der physischen Gestalt finden kann.

Seitdem haben viele spirituellen Meister hier im Westen und auch im Osten ihr Licht der strebenden Menschheit angeboten.

Jeder spirituelle Meister hat gemäß seiner eigenen Verwirklichung zu dieser Welt in ihrer Gesamtheit etwas beizutragen, gemäß seiner eigenen Empfänglichkeit und gemäß der Welt.

Im Zuge Seiner unendlichen Großzügigkeit hat Gott mir die Gelegenheit gegeben, desri chinmoy smilingr strebsamen Menschheit zu Diensten zu stehen. Wir haben unseren eigenen Weg, und das ist der Weg der Liebe, Hingabe und Selbstaufgabe. Für die Anhänger unseres Weges sind Liebe, Hingabe und Selbstaufgabe von höchster Bedeutung: göttliche Liebe, göttliche Hingabe, göttliche Selbstaufgabe.

Die Liebe, die bindet und verblendet, ist menschliche Liebe. Die Liebe, die sich ausdehnt und erleuchtet, ist göttliche Liebe.

Hingabe im Physischen ist nichts anderes als Verhaftung. Wenn wir der Welt der Sinne, der Unwissenheits-Welt hingegeben sind, ist es keine Hingabe, sondern Anhaftung. Wenn wir den Begriff „Hingabe“ verwenden, darf er nur auf das Göttliche in uns angewendet werden, auf die höchste Wirklichkeit in uns. Wir geben uns einem höheren Beweggrund, einem höheren Ideal hin.

Menschliche Selbstaufgabe ist das sich ausliefern eines Sklaven an seinen Herrn. Göttliche Selbstaufgabe ist die Auslieferung der eigenen unerleuchteten, dunklen, unreinen Wirklichkeit an die eigene, völlig erleuchtete, völlig vergöttlichte, völlig vervollkommnete Wirklichkeit.

Hier gibt sich das Niedere in uns der eigenen, höheren Wirklichkeit hin. Es ist keine uns aufgedrängte Selbstaufgabe, keine uns aufgezwungene Selbstaufgabe. Es ist eine Selbstaufgabe, die auf unserem Gefühl untrennbaren Einsseins mit unserem eigenen höheren Wirklichkeits-Dasein gründet. Das Endliche in uns liefert sich fröhlich, hingebungsvoll, seelenvoll und bedingungslos dem Unendlichen in uns aus. Der Regentropfen geht im mächtigen Ozean auf, verliert so seine Individualität und seine Persönlichkeit und wird selbst zum Ozean. Gleichermaßen werden wir, die wir jetzt im begrenzten Bewusstsein, gebunden im begrenzten Bewusstsein sind, eines Tages völlig losgelöst und befreit sein, und wir werden die ewige Freiheits-Wirklichkeit verwirklichen, die wir in der inneren Welt auf ewig sind.

Upanishaden – Übersicht

 

In der Muktikopanishad werden folgende 108 Upanishaden aufgezählt.

RigVeda:(10)

Aitareya Upanishad
Atmabodha Upanishad
Kaushitaki Upanishad
Mudgala Upanishad
Nirvana Upanishad
Nadabindu Upanishad
Akshamalika Upanishad
Tripura Upanishad
Bahvricha Upanishad
Saubhagyalakshmi Upanishad

YajurVeda:(50)

Katha Upanishad
Taittiriya Upanishad
Ishavasya Upanishad
Brihadaranyaka Upanishad
Akshi Upanishad
Ekakshara Upanishad
Garbha Upanishad
Pranagnihotra Upanishad
Svetasvatara Upanishad
Sariraka Upanishad
Sukarahasya Upanishad
Skanda Upanishad
Sarvasara Upanishad
Adhyatma Upanishad
Niralamba Upanishad
Paingala Upanishad
Mantrika Upanishad
Muktika Upanishad
Subala Upanishad
Avadhuta Upanishad
Katharudra Upanishad
Brahma Upanishad
Jabala Upanishad
Turiyatita Upanishad
Paramahamsa Upanishad
Bhikshuka Upanishad
Yajnavalkya Upanishad
Satyayani Upanishad
Amritanada Upanishad
Amritabindu Upanishad
Kshurika Upanishad
Tejobindu Upanishad
Dhyanabindu Upanishad
Brahmavidya Upanishad
Yogakundali Upanishad
Yogatattva Upanishad
Yogasikha Upanishad
Varaha Upanishad
Advayataraka Upanishad
Trisikhibrahmana Upanishad
Mandalabrahmana Upanishad
Hansa Upanishad
Kalisantaraa Upanishad
Mahanarayana Upanishad

Tarasara Upanishad
Kalagnirudra Upanishad
Dakshinamurti Upanishad
Pancabrahma Upanishad
Rudrahrdaya Upanishad
Sarasvatirahasya Upanishad

SamaVeda: (16)

Kena Upanishad
Chandogya Upanishad
Maha Upanishad
Maitrayani Upanishad
Vajrasuci Upanishad
Savitri Upanishad
Aruneya Upanishad
Kundika Upanishad
Maitreyi Upanishad
Sanyasa Upanishad
Jabaladarsana Upanishad
Yogachudamani Upanishad
Avyakta Upanishad
Vasudeva Upanishad
Jabali Upanishad
Rudrakshajabala Upanishad

Atharvaveda:(32)

Prasna Upanishad
Mandukya Upanishad
Mundaka Upanishad
Atma Upanishad
Surya Upanishad
Narada-Parivrajakas Upanishad
Parabrahma Upanishad
Paramahamsa-Parivrajakas Upanishad
Pasupatha-Brahma Upanishad
Mahavakya Upanishad
Sandilya Upanishad
Krishna Upanishad
Garuda Upanishad
Gopalatapani Upanishad
Tripadavibhuti-mahnarayana Upanishad
Dattatreya Upanishad
Kaivalya Upanishad
Narsinhatapini Upanishad
Ramatapani Upanishad
Ramarahasya Upanishad
Hayagriva Upanishad
Atharvasikha Upanishad
Atharvasira Upanishad
Ganapati Upanishad
Brihajjabala Upanishad
Bhasmajabala Upanishad
Sarabha Upanishad
Annapurna Upanishad
Tripuratapani
Devi Upanishad
Bhava Upanishad
Sita Upanishad

Statue von Sri Chinmoy in Prag eingeweiht

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Sri Chinmoy Statue in Prag

   Foto by Kedar

Am Freitag, dem 23.10.2009 wurde in Prag eine lebensgroße Statue des spirituellen Meisters, Musikers, Künstlers und Visionärs Sri Chinmoy eingeweiht. Die Bronze-Statue steht auf dem Gelände des Museums Kampa, direkt am Ufer der Moldau. Die Statue wird bereits von vielen Einheimischen und Touristen positiv aufgenommen, und gerne lässt man sich zusammen mit der Statue des mit gefaltenen Händen dargestellten indischen Meditationslehrers fotografieren.

Gefertigt wurde die Statue vom englischen Bildhauer Kaivalya Topy.

Dies ist nun bereits die zweite Statue von Sri Chinmoy auf europäischem Boden, nachdem am 27.Oktober 2007 in Oslo die erste Statue von Sri Chinmoy eingeweiht wurde. Der stellvertretende Bürgermeister von Oslo, Svenn Kristiansen, bemerkte damals anläßlich der Zeremonie: „Sri Chinmoys Leben gänzlich der Förderung von religiöser Harmonie und religiösem Einssein zwischen den Völkern und Nationen gewidmet“.

Stille

 

Stille

Vortrag von Sri Chinmoy vom 5.März 1974

Kansas City Kollege of Osteopathic Medicine;

Kansas City, Kansas, USA

Battenfield Auditorium, Student Center

 

Sehr geehrte Sucher, liebe Schwestern und Brüder, ich möchte heute eine sehr kurze Rede über Stille halten. Daher möchte ich, mit Ihrer freundlichen Erlaubnis, für ein paar Minuten in Stille verweilen.

 

(Sri Chinmoy meditierte kurz mit den Zuhörern) 

 

Leben braucht und will den Sieg, aber der Sieg, den wir in der Welt des Klangs erringen, hält nicht sehr lange an. Dieser Sieg ist sehr kurzlebig. Der Sieg, den wir in der Welt der Stille erlangen, ist ewig, und jedes Mal, wenn sich ein Sieg in der inneren Welt anbahnt, fühlen wir, dass wir für einen höheren und noch erfüllenderen Sieg der morgigen Dämmerung vorbereitet werden.

Ein gewöhnlicher Mensch denkt entweder, dass Stille nicht erlangt werden kann oder, dass sie keinerlei Wert hat. Ein Sucher jedoch weiß, dass Stille mit der Intensität seines inneren Schreis erlangt werden kann. Er weiß außerdem, dass Stille von enormer Bedeutung ist, da wir ohne Stille weder das Gesicht der Wahrheit sehen, noch in das Ebenbild von Wahrheit und Licht hinein wachsen können. weiter

Lord Ganesh

Aum dakshine Ganeshaya namah!

 

We invoke this particular Cosmic God before any other God, when we perform our spiritual activities.

Sri Chinmoy, 27. November 1994

Lord Ganesha, auch bekannt als Ganapathi oder Vinayaka, ist der Sohn Shivas und Parvatis. Die Hindus verehren Ganesha als einen der prominentesten und beliebtesten der angebeteten Gottheiten. „Ganah“ bedeutet auf Sanskrit Vielheit; „Isha“ heißt Herr. Folglich bedeutet Ganesha „Herr aller Wesen“.
Ganesha ist ein König der Hindernisse und Beschützer aller lebenden Geschöpfe. Für den, der möchte, dass seine Hindernisse entfernt werden, ist Ganesha der richtige Ansprechpartner, denn wenn man sich mit Ganesha anfreundet, werden die Hindernisse nicht nur aus dem Leben entfernt, sondern sie werden gar nicht erst auftauchen. Er ist hart zu seinen Feinden – er vernichtet sie mit der ganzen Kraft eines Elefanten, aber er gibt Jenen, die ihn verehren, Freude und die Süße des Lebens. Was auch immer man mit Freude (oder mit Ganesha, der die Freude des Lebens ist) verrichtet, wird mühelos und glatt verlaufen.
Zögere nicht, sobald du eine Entscheidung gefällt hast. Und fahre mit der gleichen Sicherheit fort, als wenn du auf einem Elefanten reiten würdest, so wird dir das Glück beistehen. Wer Ganeshas Mantra spricht, dessen Weg wird befreit von Unglück, und dafür mit Glück versehen. Vor jedem neuen Projekt wird sein Mantra rezitiert, um Erfolg und Ausgewogenheit zu sichern. Wenn man das Gefühl hat, in einer Sackgasse zu stecken, oder wenn man Hilfe braucht, um seinen Lebenssinn zu finden, sollte sein Mantra hingebungsvoll wiederholt werden. Gemäß den altüberlieferten Traditionen wird der elefantenköpfige Ganesha bei allen Ritualen oder Festivitäten als erstes verehrt. Selbst bei weltlichen Ereignissen wie einer Schulprüfung oder bei Antritt einer neuen Arbeitsstelle wird Lord Ganesha für ein gutes Gelingen angebetet.

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Ganesha ist der Gott des Glückes, er ist Vighna Vinashaka, der Beseitiger der Hindernisse, und auch Sukha Kartha, derjenige, der das Glücklichsein und die Fülle bringt. Er feiert gerne, liebt es, gut zu essen und das Leben zu geniessen. Wenn du das gleiche möchtest, so verbinde dich mit seiner göttlichen Natur. Die Menschen tragen seine Bilder oder Statuen als Schutz vor Bösem, und viele Reisende und Händler tragen Ganesha für eine reibungslose Reise bei sich.
Die Brahmanda Purana erzählt folgende Geschichte: Die Dämonen schufen Hindernisse und verhinderten, dass in der Weltlichkeit gefangene Seelen der Erlösung entgegen fortschreiten. Die Göttin Devi sah dieses traurige Spiel und in ihrem Mitgefühl beschloss sie, diesem Übel ein Ende zu setzen. Die Dämonen erdreisteten sich sogar den Göttern Hindernisse in den Weg zu legen. An diesem Punkt schaute Devi Lalita in Shivas Antlitz und lächelte. Aus dem Strahlen ihres Lächelns ging eine Gottheit mit einem Elefantengesicht hervor. Devi setzte diese Gottheit, Vighneshwara, den Beseitiger von Hindernissen, ein, um den Dämonen Einhalt zu gebieten. Vighneshwara zerstörte die Blockaden auf dem Weg der Götter. Das erklärt, warum die Menschen Ganesha zu Beginn aller vielversprechenden Unternehmungen verehren.

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Anderslautenden Legenden zufolge wurde Ganesha nicht als Kind von Shiva und Parvati geboren, sondern wurde aus Safran – Paste erschaffen. Parvati wünschte sich jemanden, der zuerst ihr und nicht Shiva ergeben sei. So erschuf sie den hübschen und starken Jüngling, atmete ihm Leben ein und sprach zu ihm: „Du bist mein Sohn, mein ureigenster Sohn! Ich habe sonst niemanden, den ich absolut mein eigen nennen könnte“. Dann gab Parvati dem Jungen einen Stab und befahl ihm, die Tür zu ihren Privatgemächern zu bewachen. „Erlaube niemandem ohne meine Erlaubnis einzutreten!“
Kurz darauf kehrte Shiva nach Hause zurück. Als Shiva die Türe erreichte, stoppte ihn der Knabe. Shiva erklärte, dass er Parvatis Gemahl sei und dass er das Recht habe, einzutreten ohne irgend jemanden fragen zu müssen. Ohne zu zögern erwiderte der Junge „Niemand betritt diese Halle ohne die Erlaubnis meiner Mutter.“ Als Shiva ihn ignorierte, schlug ihn der Junge mit seinem Stock! Shiva war wütend! Er begann mit dem Jungen zu kämpfen, erkannte aber, dass er kein gewöhnlicher Knabe war. So trug er seinen Begleitern auf, den Jungen gefangen zu nehmen, doch der Knabe besiegte sie alle. Shiva sandte einen Kundschafter aus, um zu erfahren, wer der Junge sei. „Ich bin der Sohn Parvatis. Ich werde mein Leben geben, um den Auftrag meiner Mutter auszuführen. Niemand kann den Palast ohne Erlaubnis meiner Mutter betreten!“
Der Kundschafter kehrte zurück und informierte Shiva, was der Junge gesagt hatte. Shiva war nun so verärgert, dass er seine gesamte Armee aussandte, um den Jungen gefangen zunehmen. Parvati rief indes ihre weiteren Manifestationen, Durga und Kali an, und bat diese, ihrem Sohn beizustehen. Als auch Shivas Armee die Schlacht verlor, wandte sich Shiva nun an Vishnu, um ihm dabei zu helfen, den kleinen Jungen zu besiegen. Das war nun kein gerechter Kampf mehr! Während Ganesha mit Vishnu kämpfte, warf Shiva seinen Dreizack und köpfte den Jungen.
Als Parvati von dem unfairen Kampf erfuhr, war sie so außer sich, dass sie beschloss, die Welt zu zerstören. Brahma näherte sich Parvati voller Demut und ersuchte um Gnade, um die Welt zu retten. Parvati stimmte unter zwei Bedingungen zu: „Mein Sohn muss sein Leben zurück erhalten, und er soll vor allen anderen Göttern verehrt werden“. Inzwischen hatte sich Shiva wieder beruhigt und entschuldigte sich bei Parvati für sein unbesonnenes Verhalten. Er stimmte zu, dem Knaben wieder das Leben wieder zurück zu geben und Brahma, nach Norden zu gehen und den Kopf des ersten Lebewesen zu bringen, das seinen Weg kreuzte. Bald brachte Brahma den Kopf eines mächtigen Elefanten. Der Kopf wurde nun dem Körper des Jungen aufgesetzt und Brahma besprenkelte ihn mit Wasser. Als der Junge mit dem Elefantenkopf wieder zum Leben erwachte, umarmte Parvati voller Freude ihren Sohn.
Nun stand noch die Erfüllung ihrer zweiten Bedingung aus, und so verkündete Shiva: „Von nun an wird dieser heldenhafte Knabe mein Sohn sein. Er wird respektiert werden wie jeder andere Gott und er wird vor allen anderen Göttern angerufen werden. Er soll „Ganesh“ (oder „Ganapati“) genannt werden, der Anführer meiner Ganas (Heerscharen), und auch „Vigneshwar“, der Beseitiger aller Hindernisse.“ So wurde Ganesha zum Gott der Hindernisse, der seinen Verehrern alle Hindernisse aus dem Weg räumt, aber auch demjenigen, der vergisst, ihn zu verehren, Barrieren errichtet. Und er wurde zum Herrn des Anfangs, der denjenigen Erfolgt bringt, die vor jeder Unternehmung seinen Segen erbeten.

Lord Ganesha hat einen grossen Bauch, ist klein und wird entweder in sitzender Position dargestellt, ein Bein gekreuzt, während das andere den Boden berührt, oder tanzend, ab und an auch stehend. Um seine Taille befindet sich eine versteckte Schlange, zu der folgende Legende erzählt wird. Einst, nachdem Ganesha eine enorme Menge an süßen Kuchen verspeist hatte, kehrte er auf seinem Reittier, einer Maus (gemäß anderen Überlieferungen ist Ganeshas Reittier eine Ratte), heim. Auf dem Weg hatte eine Schlange die Maus erschreckt, und Ganesha wurde abgeworfen, was seinen überfüllten Bauch bersten ließ. Geistesgegenwärtig schnappte er sich sofort die Schlange und band sie um seinen Bauch.
Desweiteren trägt er quer über seine Brust anstelle eines heiligen Fadens eine weitere Schlange. In seinen vier Händen trägt er eine Schlinge (symbolisiert die menschliche Fesselung an die Begierden), eine Axt (zum Zerstören allen Übels), eine Süssigkeit (für Freude) und einen Lotus (für die menschliche Evolution). Sein Rüssel, der normalerweise nach links gerollt ist, repräsentiert das heilige Mantra AUM, den Ursprung des Universums. Er zeigt, dass ein Elefant und sein Gefährt, eine Ratte (bzw. Maus) glücklich zusammenleben können, dass Liebe zum Essen und spirituelles Weisheit einhergehen können, dass eine dicke Person ein Meister des Tanzes und der Musik sein kann (manchmal wird Ganesha ja tanzend dargestellt). Er zeigt, dass die Welt voller Gegensätze ist, die friedlich nebeneinander existieren können.

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Ganesha wird entweder mit zwei oder mit vier Händen dargestellt. Die rechten halten den abgebrochenen Stoßzahn (danta) und den Stachelstock (ankusa), der zum Lenken von Elefanten verwendet wird. Die linken tragen eine Schlinge (pasa) und eine Frucht (phala) oder einen Reiskloß (pinda), da Ganesha ja gerne isst und nascht. Den Stoßzahn soll er sich abgebrochen haben, um ihn auf den Mond zu schleudern, der über seinen Bauch gelacht hatte. Einer anderen Geschichte zufolge verlor er den Zahn, als er dem Parasurama am Berg Kailash den Zutritt zum schlafenden Shiva verwehrte, worauf hin dieser seine Axt auf den pflichtbewussten Türhüter schleuderte und dabei dessen Stoßzahn abbrach. In einer dritten Version benutzte Ganapati den Stoßzahn als Griffel, um das Mahabharata niederzuschreiben, welches ihm von dem Weisen Vyasa drei Jahre lang diktiert wurde. Die beiden hatten dabei folgendes Abkommen getroffen: Vyasa durfte während des Diktats niemals in stottern geraten und Ganesha durfte nichts niederschreiben, was seinem Verstand nicht einleuchtete.

Jeder Teil von Ganeshas Körper symbolisiert ein spirituelles Prinzip. Ganeshas große Ohren und Kopf weisen auf Weisheit, die durch sravana (Hören) und manana (Denken) erworben wurde. Ein Elefantenkopf auf einem menschlichen Körper repräsentiert höchste Weisheit. Der Rüssel repräsentiert den Intellekt oder Unterscheidungskraft, die aus Weisheit hervorgeht. Der Rüssel besitzt die besondere Fähigkeit gröberer als auch feiner Betätigung. Ein Rüssel kann einen Baum ausreißen, aber auch eine Nadel aufheben. Ganeshas Denken erfasst das Reich der Materie und das des Geistes (spirituelles Reich).

Zwei Stoßzähne symbolisieren die Gegensatzpaare: Freude und Schmerzen, heiß und kalt, Tag und Nacht, Ehre und Schmach. Dass Ganesha über nur einen Stoßzahn verfügt, weist darauf, dass er alle Dualitäten transzendiert hat. Ganeshas großer Bauch bedeutet, dass er Vollkommenheit erreicht hat und alle Erfahrungen konsumieren und absorbieren kann.
Ganesha hat vier Arme. Diese vier Arme repräsentieren die vier Aspekte des feinstofflichen Körpers: Geist, Intellekt, Ego und Bewusstsein. In einer Hand hält er eine Axt und in der anderen ein Seil. Die Axt symbolisiert die Zerstörung aller Wünsche und Bindungen. Mit dem Seil zieht Ganesha den Sucher aus seinen weltlichen Problemen und verbindet ihn mit ewiger Glückseligkeit. In der dritten Hand hält Ganesha eine Süßigkeit, die die Belohnung spiritueller Suche darstellt. In der vierten Hand hält er eine Lotusblume, die das höchste Ziel der menschlichen Evolution versinnbildlicht: Erleuchtung. des öfteren wird Ganesha die Axt und das Seil mit einer Hand haltend dargestellt. Dann nimmt seine freie Hand eine heilige Handstellung (mudra) ein, die Schutz und Segen gewährt. Ganeshas Kopf enthält kleine, durchdringende Augen, die das winzigste Detail jedweden Gegenstands untersuchen können. Diese Augen verfügen über die innere Schau, den Geist Gottes in jedem zu sehen.

Ganeshas Gefährt, eine kleine Maus, steht für Egoismus und weltliche Wünsche, worin die Ursache für all unser Leiden liegt. So wie die Maus in Dunkelheit lebt und stiehlt, so lebt unser Bewusstsein in Unwissenheit und ist ständig mit materiellen Gewinnen beschäftigt, wodurch unser innerer Friede gestohlen wird. Ganesha beherrscht sein Gefährt vollständig, d.h. er hat Egoismus und Wunschnatur überwunden.

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Ganesh, steht für einen vollendeten Menschen, der seinen begrenzten Körper, Fühlen und Denken, dargestellt durch die Maus, benutzt, um die grenzenlose Wahrheit, die Ganesha symbolisiert, zu übermitteln. Körper, Fühlen und Denken sind begrenzt. Es ist ihnen nicht möglich, den unbegrenzten Atman zum Ausdruck zu bringen. Der Intellekt des Durchschnittsmenschen kann die Wahrheit nicht begreifen. Vakratunda Ganapati wird als Omkara Svarupa – die Personifizierung des Urklanges OM – bezeichnet, da sein Rüssel das Pranava-Mantra OM repräsentiert, durch welches die Welt geschaffen wurde. Dieses Mantra ist das Symbol der Upanishaden für Brahma (= Schöpfergott), und somit wird Ganapati als Brahman selbst dargestellt.
Ein weiteres charakterisches Merkmal Ganeshas ist sein riesiger Bauch, der so groß ist, dass er das gesamte Universum enthält. Er ist ist der kosmische Schoß, in welchem alles gefunden werden kann, was existiert. Ganesha kann auch alles verdauen, was (uns) das Leben präsentiert. Das macht ihn nicht nur zum Stithaprajna (derjenige, welcher große Gelassenheit und Ausgeglichenheit hat), sondern auch zu demjenigen, der alles Leiden dieser Welt verschluckt, womit er auch seine Schutzkräfte demonstriert.
Südindien verehrt Ganesha als unverheiratet im Zölibat lebend. In Nordindien glaubten die Menschen, er habe zwei Gemahlinnen: Buddhi (= Wissen) und Siddhi (= Wohlstand). In einigen Teilen Indiens wird Riddhi oder Erfolg statt Buddhi als seine Gemahlin betrachtet. Diese Gemahlinnen versinnbildlichen, dass Meditation auf „Aum“ (Ganesha) nicht nur spirituelle Erleuchtung bringt, sondern auch Wissen und Wohlstand oder Erfolg. Manche betrachten die Gemahlinnen als Eigenschaften, die mit Ganesha in Verbindung stehen.